Taufstein, norddeutsch, Ende 17. Jh.

Eichenholz, gefasst

Evang.-Johannes d. Täufer Kirche Lintorf, Landkreis Osnabrück

Der Taufstein, bestehend aus Deckel und Unterteil auf achteckigem Grundriss. Der Taufdeckel bildet einen eingeschoßigen, sich nach oben verjüngenden Aufbau aus geschweiften Leisten. Diese sind mit Knorpelwerkornamentik und geflügelten Engelsköpfen als Formensprache des Barock versehen und bilden einen durchbrochenen Innenraum für florales Schnitzwerk. Den oberen Abschluß bekrönt eine Taube.

 

Das Unterteil besteht aus Fußteil, Säule und dem Taufbecken. Letzteres greift die Gestaltung des Deckels mit acht geschweiften Leisten und geflügelten Engelsköpfen wieder auf.

 

Da für die Restaurierung keine Farbschichtuntersuchungen vorgesehen waren, sind die währen der Arbeit gemachten Beobachtungen rein makroskopisch erfolgt und dienen lediglich als Anhaltspunkte, Dokumente früherer Eingriffe sind nicht belegt. Ob und welche Partien tatsächlich original sind und welche im Zuge von Überarbeitungen überfasst wurden, ist unklar. Es ließen sich jedoch an zahlreichen abgeplatzten Fehlstellen Übermalungen feststellen.

 

 

Taufstein nach der Restaurierung


Das Restaurierungskonzept beinhaltete neben einer Reinigung der Oberfläche die Konsolidierung gebrochener Ornamente sowie der abgeplatzten, im Zuge früherer Restaurierungen verwendeten Kittungen im Sockelbereich.

 

 

 

 

 Gebrochenes Ornament

vor und nach der Restaurierung


Das Fußteil des Taufbeckens war, vermutlich hauptsächlich durch Rückebewegungen, stark beschädigt. Sichtbar waren erheblich gestauchte und abgenutzte Holzpartien, die in zahlreichen Reparaturen mit Kittmassen verschiedener Zusammensetzung verfüllt und übermalt wurden und dauerhaft zu Abplatzungen führten.

Gelöste Holzleisten wurden in diesem Bereich neu befestigt, nicht haftende Kittmassen erneuert und abschließend retuschiert.


Sockel vor und nach der Restaurierung